Nicht alltäglicher Besuch

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Pressath – Es war der 15.11.2018 gegen 17 Uhr als sich das Leben von Florian L. veränderte. Zu diesem Zeitpunkt war der 25 Jährige auf der B470 bei Pressath in seinem Mazda schwerst eingeklemmt. „Ich weiß bis zu diesem Unfall gar nichts mehr“, so Florian im Nachhinein. „Erst als ich dort im Auto saß, mein Bein eingeklemmt, da habe ich wieder eine Erinnerung“. Eigentlich war der junge Mann aus dem Landkreis Tirschenreuth von seiner Arbeitsstelle in Parkstein zu einem Termin nach Nürnberg unterwegs. Es war auch nicht seine gewohnte Strecke. Warum er kurz vor Pressath auf die Gegenspur kam, weiß er nicht. Dort krachte er mit seinem Mazda in einen VW Crafter aus dem Landkreis Schwandorf, der mit drei Männern besetzt war. Diese wurden bei dem Zusammenstoß leicht verletzt. „Ein Ersthelfer kam zu mir ans Auto und redete mit mir, dass hat schon sehr geholfen. Er alarmierte die Rettungskräfte“, so Florian. Danach rief er auf Wunsch von Florian L. auch bei ihm zu Hause an. „ Mein Mann und ich waren gerade unterwegs, als der Anruf kam“, so Florians Mutter. Deswegen sprach der Ersthelfer auf den Anrufbeantworter. „Als ich diesen dann abhörte, wusste ich nicht, ob ich schreien oder zusammenbrechen sollte“, sagte sie weiter. „Wir fuhren sofort los und kamen erst an, als Florian schon auf dem Weg nach Weiden war“.

Aber auch die Feuerwehr aus Pressath war nach der Alarmierung der ILS sofort ausgerückt. Kommandant und Einsatzleiter Andreas Kneidl schilderte die ersten Eindrücke an der Unfallstelle: „Wir waren die ersten Kräfte, die eintrafen. Sofort wurden die Maßnahmen meiner Kameraden bei solch einer Situation abgearbeitet. Die drei Insassen des VW Crafter waren schon aus dem Fahrzeug und so lief ich zum Mazda. Ich erkannte sofort die Situation des Fahrers. Er war am Bein stark eingeklemmt, das Auto war vorne massivst deformiert und wir brauchten fast eine dreiviertel Stunde, um ihn zu retten“.

Florian L. kam ins Klinikum nach Weiden, wo er zehn Tage auf der Intensivstadion lag. Insgesamt drei Operationen musste er in seinem dreiwöchigen Aufenthalt über sich ergehen lassen. Danach folgte die Reha. Nun kann er, fast schmerzfrei, wieder seit zwei Wochen seiner Arbeit nachgehen. „Ich hatte mehrere Schutzengel mit im Auto. Nach so einem Crash schätzt man das Leben wieder“, so Florian. „Wir haben uns einen Tag nach dem Unfall bei den Unfallgegnern informiert, wie es ihnen geht. Wir waren alle sehr erleichtert, als ihr Chef uns versicherte, dass mit ihnen alles in Ordnung ist“, so Florians Mutter. Und sein Vater fügte hinzu: „Unser Dank gilt den Einsatzkräften, dem Klinikum in Weiden und Allen, die geholfen haben, dass unser Sohn fast wieder vollkommen gesund ist“.

Nun wollte es sich die Familie nicht nehmen lassen, der Feuerwehr in Pressath zu danken. Bei der Leistungsprüfung THL konnten sie sehen, wie die Einsatzkräfte genau bei solch einem Unfall arbeiten. „Ich möchte mich bei allen Beteiligten, die mir in meiner schweren Situation geholfen haben, herzlichst bedanken“, so Florian vor den Feuerwehrkameraden. Es folgte eine emotionale Umarmung mit Kommandant Andreas Kneidl, dem dies und allen Anwesenden sichtlich zu Herzen ging. „So etwas ist in unserer ehrenamtlichen Arbeit nicht alltäglich und deswegen freut es mich besonders, dies zu erleben“. Wir wünschen Florian weiterhin alles Gute auf seinem weiteren Weg zur Genessung

Danke an Jürgen Masching für die Bereitstellung der Bilder